Tierquälerei auf der Salzdahlumer Vogelbörse?

Für alle, die sich den alten Artikel nochmal anschauen!

Die Staatsanwaltschaft hat die Klage nach vielen Terminen und Gesprächen abgewiesen, bzw nicht zugelassen!

Es soll uns ein Ansporn sein, uns weiter für eine gute Börse im Sinne von Tier und Mensch zu engagieren!

                    M.Hoos

 

Liebe Besucher unserer Homepage,

liebe Besucher der Salzdahlumer Vogelbörse!

Vielleicht haben Sie die Tage gehört, dass Peta, eine Plattform, die sich für das Wohlergehen von Tieren einsetzt, heftige Vorwürfe gegen die Salzdahlumer Vogelbörse und mich als Betreiber erhoben und Anzeige wegen anhaltender Tierquälerei gestellt hat.

Wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, lege ich gern meine Sicht der Dinge dar.

Ich finde es toll, wenn Menschen über ihren Tellerrand hinaus schauen und dafür eintreten, dass unsere Welt von mehr Wertschätzung und Respekt geprägt wird. Dies ist eine meiner ureigensten Überzeugungen und ein Hauptkriterium für mich, bei vielen meiner Entscheidungen.

Ich fordere jeden dazu auf, sich für weniger Ausbeutung einzusetzen! Für weniger Ausbeutung unserer Mitmenschen und weniger Ausbeutung der Natur!

Unterhosen aus Bangladesch für 3 Euro kann es nur geben, wenn wir uns morderner Formen von Sklaverei bedienen. Ich selbst kaufe meine Kleidung, soweit ich kann, mit Fairtrade- und Bio- Siegel.

Und wer keine Massentierhaltung möchte, kommt wohl auch kaum darum herum, mehr Geld auszugeben und auf regionale Bio-Ware zurückzugreifen oder sich mit Vegetarischer Ernährung auseinander zu setzen. Ich persönlich bin seit 40 Jahren Vegetarier.

Ich sage aber bewusst nicht, dass unser Umgang mit Tieren „humaner“ werden soll. In einer Zeit, in der die Milch aus dem Supermarkt und Strom aus der Steckdose kommt, Kinder mit „Bambi“ oder „Benjamin Blümchen“ aufwachsen, verlieren wir schnell den Bezug zu Tieren und übertragen unsere Wünsche und Vorstellungen auf Tiere, d.h. wir „vermenschlichen“ sie. Damit werden wir den Tieren aber gewiss nicht gerecht.

Tierhaltung heißt immer, dass Tiere ihrer Freiheit beraubt werden. Das gilt für den Schoßhund, den Stubenkater wie für Kuh und Schwein. Das kann man schlecht finden, immer aber war es eine Symbiose, die wir Menschen mit den Tieren eingegangen sind und so lange ist es gar nicht her, dass unsere Vorfahren noch mit den Tieren sogar unter einem Dach geschlafen haben. Sie wurden beschützt und versorgt und umgekehrt versorgten sie uns mit Fleisch und Milch.

Und Tierhaltung hat immer unter dem Zeichen der Zeit gestanden!

Starenkästen waren der Taubenschlag des kleinen Mannes. Wenigstens einmal im Jahr ein bisschen zartes Vogelfleisch! Heute ist der Vogelkasten ein Zeichen des Tierschutzes.

Bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, also in den Jugendjahren meiner Großmutter, gab es in dem Dorf meiner Vorfahren noch einen Kuh- und Gänsehirten und die Kühe und Gänse des Dorfes wurden gemeinsam auf die „Äll“ und in den Wald getrieben. In einer Zeit danach wurden die Kühe angekettet, blieben durchgehend im Stall und das Futter wurde mit dem Traktor geholt. Heute gibt es fast nur noch Laufställe, in denen die Kühe sich frei bewegen können.

Jede Zeit hat ihre Argumente gehabt.

Und trotzdem ist und war es wichtig, nicht zu vergessen, dass es Tiere sind, mit ihren ureigenen Bedürfnissen, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Respekt und Verantwortung behandelt sollten. Nicht ohne Grund ist der Vers aus dem „Struwwelpeter“ „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz!“ zu einer stehenden Redewendung geworden.

Jetzt zu den Vorwürfen. Der genaue Wortlaut der Anzeige ist mir bis heute nicht bekannt. Ich habe weder von Peta noch von einem der Radiosender, die über uns berichtete haben, im Voraus eine Information oder die Gelegenheit zu einer Stellungnahme erhalten. Ich kann mich nur auf die Darstellung aus der Wolfenbüttler Zeitung beziehen, die übrigens auch die einzigen waren, die vor einem Bericht anriefen und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen baten.

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Tierquälerei auf der Vogelbörse?“

Natürlich ist eine Ausstellung Stress. Auch ich bin jedes Mal aufgeregt, wenn wieder Börse ist und so viele Menschen und Tiere kommen. Die Frage ist, ob es übermäßiger und unangebrachter Stress ist!

Lassen Sie mich vorab etwas Grundsätzliches sagen: Wer in unserer Zeit Vögel oder Hasen züchtet macht das entgegen dem Strom der Zeit. Man kann damit kaum etwas verdienen und es fordert einen ungemein hohen Einsatz an Zeit und für fast Alle der Verzicht auf jeglichen Urlaub!

Wer so etwas macht, ist für viele schon verrückt auf jeden Fall aber vernarrt in seine Tiere.

Ich betreibe die Börse nun im vierten Jahr, nachdem ich die ehemalige Gärtnerei Stützer 2014 aus der Insolvenz heraus übernommen habe. Viele unserer Aussteller kommen regelmäßig z.Teil seit den ersten Stunden der Börse vor 35 Jahren, und ich sehe bei ihnen ein überdurchschnittliches persönliches Maß an Engagement und Tierliebe.

Unsere Züchter vermeiden unnötigen Stress für ihre Tiere, weil Tiere dann gern krank werden oder einfach sterben. Das will von vornherein niemand. Aus diesem Grund kommen die Züchter zeitig, manche mitten in der Nacht, um An- und Abfahrt auf zwei Tage zu verteilen.

Obwohl die Börse offiziell von 8.00 bis 12.00 Uhr geht, fahren die ersten schon um 10 Uhr 30, also nach zweieinhalb Stunden Ausstellung, um den Stress möglichst gering zu halten und den Tieren eine Rückfahrt bei hohen Mittagstemperaturen zu ersparen.

Genauso achten alle darauf, dass ihre Tiere mit Wasser und Futter versorgt sind und gesund und fit aussehen. Und wenn dies in der Aufregung mal vergessen wurde, erinnern wir bei unserem Kontrollgang daran. Wir sind halt alle Menschen.

Morgens kommen die Tiere in Transportkisten, die dunkel gehalten sind, damit die Tiere nicht zu viel Eindrück verarbeiten müssen und ruhiger sind. In diesen Transportbehältern sollten die Tiere auch enger sitzen, damit sie nicht  „alleine irgendwo herumpurzeln“. Sobald sie aber in Salzdahlum ankommen, werden sie in Ausstellungskäfige umgesetzt, obwohl die Tiere von sich aus lieber in der Box bleiben würden. Ein Hühnerzüchter, der mit seinem Wagen von Dorf zu Dorf fährt und überall für eine Stunde Hühner anbietet, hätte bestimmt bald eine Anzeige am Hals, wenn er die Tiere jedesmal aus dem Transportkäfig heraus holt und sie eine Stunde später wieder zurücksetzt. Von genau solch einem ausgebauten Verkaufswagen stammt auch das in der Wolfenbüttler Zeitung abgedruckte Foto mit den Entenküken. Es ist durchaus im Sinne der Tiere, ihnen wenn möglich, ein Umsetzen zu ersparen und sie erst dann herauszuholen, wenn sie wirklich zum Verkauf stehen. Da die Ausstellung aber länger als eine Stunde dauert, werden die Tiere, in Salzdahlum angekommen, auseinander, in Ausstellungskäfige und auf die Ausstellungstische gesetzt.

Vor diesen ist übrigens in 50 cm Abstand ein Band gespannt, das die Besucher daran erinnert, sich den Tieren nicht unnötig zu nähern.

Wenn Sie als Besucher nach der ersten Aufregung des Aufbauens durch die Hallen gehen, werden sie entspannt ausgestreckte Hasen finden, sich ausruhende Hühner und neugierige Exoten, natürlich auch Hähne, die aufgeregt krähen oder Vögel, die von einer Stange zur nächsten hüpfen.

Hat ein Huhn dann einen neuen Besitzer gefunden, wird es natürlich aus der momentanen Situation herausgerissen. Da ist ein entschiedener Umgang und herzhafter Zugriff wichtig. Zaudern und Unsicherheit hilft den Tieren da gar nicht! Ein Huhn dabei am Fuß zu fassen und des kopfüber zu halten ist dabei die beste Methode, damit es auf “ jetzt zappel ich besser nicht mehr“ umschaltet und ein Karton ist dann wieder der dunkle, reizarme Raum, der für den Weg ins neue Zuhause das Beste ist.

Genauso geht es auch wieder für die Tiere, die nicht getauscht oder verkauft wurden wieder zurück.

Wenn sie unsere Börse nicht so und so schon kennen, ist es das Beste, Sie besuchen  uns selbst. Die Börse findet immer am ersten Samstag im Monat statt. Sie werden, wie sie nach meiner Schilderung vermuten können, eine großartige Börse vorfinden, mit vielen interessanten und schönen Tieren und eine große Zahl engagierter Züchter, die gern die Begeisterung für ihr Hobby an Sie weitergeben und Ihnen jede Frage zur Haltung und Besonderheit der einzelnen Tier beantworten, Menschen mit einem großen Herzen für Tiere.

Haben Sie Interesse Ihre Gedanken zu dem Thema auf unserer Internet-Seite unter Kommentaren mit anderen zu teile, dann sind Sie damit willkommen.

In diesem Sinne wiederhole ich meine Einladung und freue mich, Sie auf der nächsten Börse begrüßen zu dürfen.

Ihr Martin Hoos und das Börsenteam